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Streifzüge durch die AbruzzenDas unbekannte Dach Italiens
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Auf abwechslungsreichen Ausflügen besuchen Sie versteckte Landkirchen, mittelalterliche Klöster sowie herrschaftliche Burgen und Paläste. Eingerahmt von der majestätischen Bergwelt des Gran Sasso mit dem Corno Grande (2912 m) als höchstem Berg der Apennin-Halbinsel und im Nordosten von den feinen Sandstränden an der Adriaküste. Die ärmste Bergregion Mittelitaliens wurde 2009 durch ein verheerendes Erdbeben erschüttert, dessen Folgen inzwischen so großartig bereinigt wurden, dass es nun wieder lohnt, die Abruzzen mit all ihren Reizen und Kontrasten zu bereisen.
Ein Grillbuffet mit typischen Produkten aus der Region und den berühmten Arrosticini runden die Reise kulinarisch ab.
1. Tag Köln – Rom – L‘Aquila
Flug mit Lufthansa von Köln über München nach Rom (andere Abflughäfen Zubringer auf Anfrage). Nach der Ankunft Begrüßung durch Ihre Fachreiseleitung Dr. Höllger und Transfer zu Ihrem Standorthotel in L’Aquila am Fuße des Gran Sasso.
Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel lernen Sie die anderen Teilnehmer der Reise kennen und lassen den ersten Tag entspannt ausklingen.
2. Tag Kirchen und Paläste
Im Majella-Nationalpark liegt das kleine antike Dorf Corfinio. Hier beginnen Sie den Tag mit dem Besuch der Basilika San Pelino aus dem 12. Jh. und dem dazugehörigen Oratorium San Alessandro. Besonders die Transennenfenster auf der Apsis machen die Kirche zu etwas ganz Besonderem.
Etwas weiter südlich im Tal befindet sich Sulmona. In ganz Italien ist die Stadt berühmten für die Confetti. Das sind Blumen, die hier seit Jahrhunderten aus Zuckerwerk hergestellt werden. Sie werden traditionell in Italien zu Hochzeiten, Taufen, Erstkommunionen, oder einfach nur so verschenkt. Es gibt in Sulmona aber noch viele weitere „Leckerbissen“, wie zum Beispiel die Kathedrale San Panfilo (Außenbesichtigung), die beeindruckende Kirche der Santissima Annunziata mit dem dazugehörigen Palast, die – höchst ungewöhnlich in den Abruzzen – deutliche Einflüsse der norditalienischen Renaissance aufweisen.
Die Piazza Garibaldi besticht durch kleine Paläste, imposante Fassaden und den beeindruckenden Brunnen in der Mitte des Platzes. Umrahmt wird die Piazza von einem noch sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Aquädukt aus dem 13. Jh.
Eines der berühmtesten Bauwerke in den Abruzzen ist die Abtei San Clemente in Casauria aus dem 12. Jh. Nach einem schweren Erdbeben im 14. Jh. wurde von der einstigen Klosteranlage nur die Abteikirche wiederaufgebaut. Die Vorhalle der Kirche gehört zu den ältesten in Italien. Ein weiteres Highlight ist das Kirchenportal mit der zweigeteilten Bronzetür, die in ihrer Art einzigartig in den Abruzzen ist.
Die Kirche San Tommaso a Becket aus dem 12. Jh. liegt wenige Kilometer vom beliebten Kurort Caramanico Terme entfernt. Sie zeigt sowohl romanische als auch gotische Architekturelemente und ist bekannt für die gut erhaltenen Fresken und die kunstvoll gestalteten Portale. Besonders das Hauptportal ist reich mit Skulpturen und Ornamenten verziert.
Rückfahrt zum Hotel und gemeinsames Abendessen.
3. Tag Aequer und Marser
Heute fahren Sie ins Land der Aequer und Marser. Die beiden Volksstämme der Antike besiedelten im 3. und 4. Jh. v. Chr. die Region oberhalb des Fuciner Sees. Bis zu seiner Trockenlegung vor rund 150 Jahren war dies der größte See Mittelitaliens. Ziemlich abseits gelegen erwartet Sie die Kirche Santa Maria in Valle Porclaneta aus dem 11. Jh. Die romanische Kirche war einst Teil einer Klosteranlage der Benediktiner.
Anschließend fahren Sie weiter zu den Ausgrabungsstätten der einstigen Römerstadt Alba Fucens. Noch heute sind die Reste der Stadtmauer, des Amphitheaters, einiger Kultstätten sowie des Aquädukts erkennbar. Höhepunkt der Ausgrabung ist jedoch die romanische Kirche San Pietro, die in den römischen Apollotempel hineingebaut wurde. Die Kontinuität der Besiedlung von der Antike zum Mittelalter wird so eindrucksvoll vor Augen geführt.
Der am Hang gelegene Ort Tagliacozzo besticht durch seinen mittelalterlichen Ortskern und die Renaissancepaläste. Besonders sehenswert ist der Herzogspalast und die Kirche San Francesco (Außenbesichtigung).
Von weithin sichtbar thront das Castello Piccolomini mit seinen markanten Ecktürmen auf einem Hügel und dominiert die zu ihren Füßen liegende Stadt Celano. Sie ist eine der besterhaltenen Renaissancefestungen Italiens und ein bedeutendes Beispiel mittelalterlicher Militärarchitektur. Der kurze Aufstieg lohnt sich nicht nur für die wunderschöne Aussicht. Bei der Besichtigung sehen Sie eine kleine, aber sehr bemerkenswerte Sammlung von prähistorischen Funden, römischen Artefakten und mittelalterlichen Kunstwerken, die die abwechslungsreiche Geschichte und Kultur der Region dokumentieren.
Rückfahrt zu Ihrem Hotel in L’Aquila und gemeinsames Abendessen.
4. Tag L‘Aquila
Erstes Ziel des heutigen Tages ist die antike Stadt Amiternum. Einst von den Sabinern gegründet und im 3. Jh. v. Chr. von den Römern erobert, entstand hier eine römische Stadtanlage und im Umland eine Vielzahl römischer Landgüter. Bei Ihrer Besichtigung sehen Sie die Ruinen des römischen Theaters.
Bei der Rückfahrt in Richtung L’Aquila werden Sie bei „Rovo Carni“ zu einem Grillbuffet mit typischen Produkten aus der Region erwartet. Hierbei dürfen die berühmten Arrosticini natürlich nicht fehlen. Dazu gibt es ein Glas Wein, Wasser und Kaffee.
Den Nachmittag widmen Sie der Besichtigung der Hauptstadt L‘Aquila, die Sie auf einem Stadtrundgang kennen lernen. Die Stadt liegt in einem weiten Tal, das zu allen Seiten von den Bergen der Abruzzen beherrscht wird.
Sie besuchen das Nationalmuseum der Abruzzen mit hervorragenden Kunstschätzen des Mittelalters sowie archäologischen Funden aus der Region rund um L’Aquila. Nur wenige Schritte entfernt, direkt hinter einem der alten Stadttore, sehen Sie den Stadtbrunnen Fontana delle 99 Cannelle – Brunnen der 99 Röhren. Die Röhren sollen die Kastelle darstellen aus deren Zusammenschluss die Stadt einst entstand.
Etwas außerhalb des Zentrums sehen Sie die in einem Park gelegene Kirche Santa Maria di Collemaggio. Sie besticht durch ihre außergewöhnliche Fassade aus roten und weißen Steinen. Gegründet wurde Sie von Papst Coelestin V., der hier begraben wurde und der vor Papst Benedikt XVI. der erste und einzige Papst war, der freiwillig von seinem Amt zurückgetreten ist.
Rückfahrt zum Hotel und gemeinsames Abendessen.
5. Tag Gran Sasso – Bominaco
Das Gebirgsmassiv des Gran Sasso ist außerhalb der Alpen, das höchste Gebirge Italiens, mit dem Corno Grande als höchsten Gipfel. An dessen Nordseite befindet sich nach dem Ätna der südlichste Gletscher Europas, der Calderon-Gletscher. Nur wenige Kilometer entfernt liegt die Hochebene Campo Imperatore, die ebenfalls durch einen Gletscher geformt wurde. Das Plateau erstreckt sich über eine weite Fläche und liegt auf einer Höhe zwischen 1500 m und 1900 m. Diese Hochalm ist das erste Ziel des heutigen Ausflugs. Die meiste Zeit des Jahres weiden hier oben die Kühe und Schafe der weiter südlich gelegenen Bergdörfer. Mit etwas Glück sehen Sie hier oben vielleicht auch ein paar Abruzzen-Gämsen, Falken oder Steinadler.
Die Rückfahrt führt Sie über das malerische Bergdorf Castel del Monte, das seinen Ursprung im Mittelalter hat, bis nach Bominaco im Tal des Tirino.
Von dem einstigen Klosterkomplex bei Bominaco stehen heute nur noch zwei Gebäude. Eines davon ist die Abteikirche Santa Maria Assunta aus dem 11. Jh. Neben einigen sehenswerten Fresken ist besonders der prachtvolle Ambo hervorzuheben. Reich verziert mit Reliefs gilt er als Meisterwerk abruzzischer Kunst.
In unmittelbarer Nähe befindet sich das Oratorium San Pellegrino, das zweite noch erhaltene Gebäude des ehemaligen Benediktinerkloster. Dieses kleine aber bemerkenswerte Oratorium ist besonders für seine beeindruckenden und gut erhaltenen Fresken bekannt. Sie gelten als einige der schönsten mittelalterlichen Kunstwerke der Region. Besonders hervorzuheben ist der Zyklus der Monate, der das bäuerliche Leben in den Abruzzen darstellt, mit den typischen landwirtschaftlichen Arbeiten und Festen der jeweiligen Jahreszeit.
Gemeinsames Abendessen im Hotel.
6. Tag Chieti – San Giovanni in Venere
Den heutigen Vormittag widmen Sie Chieti, herrlich über dem Pescara-Tal gelegen. Von der Altstadt aus haben Sie einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt, das Flusstal bis hin zum Adriatischen Meer. Sie besuchen das Archäologische Nationalmuseum der Abruzzen. Die Ausstellungsstücke reichen von der Urgeschichte bis ins 19. Jh. und kommen ausschließlich von Ausgrabungen aus der Region. Besonders hervorzuheben ist die berühmte Statue des Kriegers von Capestrano aus dem 6. Jh. v. Chr. Als einzige altitalienische Monumentalstatue die bis heute aufgefunden wurde, wurde ihr ein eigener Saal im Erdgeschoss gewidmet. Das Museum ist in einer Villa untergebracht, die inmitten der städtischen Gärten steht.
Nach der Besichtigung fahren Sie weiter an die Adria zur beeindruckenden Abtei San Giovanni in Venere, die auf einem Hügel etwas oberhalb der Küste liegt. Von hier aus haben Sie einen herrlichen Blick über das klare blaue Wasser der Adria, die nahe gelegenen Strände, die abwechslungsreiche Küstenlinie und natürlich die Bergwelt der Abruzzen. Das Kloster stammt aus dem 6. Jh. und ist dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Im 12. Jh. wurde es von Benediktinern umgebaut und zu seiner heute noch bestehenden Größe erweitert. Der Zusatz „in Venere“ könnte sich auf einen Venus-Tempel beziehen, der unweit auf dem gleichen Hügel stand.
Die Klosterkirche ist ein hervorragendes Beispiel romanischer Architektur, die durch ihren schlichten aber kraftvollen Baustil besticht. Das Hauptportal ist mit sehr aufwendigen Reliefs und Skulpturen verziert, wohingegen der Innenraum ebenfalls eher schlicht gehalten ist, mit hohen gewölbten Decken und massiven Pfeilern.
Ein weiteres Highlight ist der wunderschöne Kreuzgang des Klosters, der als rechteckiger Innenhof gestaltet ist. Hier, in der Ruhe und Symmetrie des Kreuzgangs fanden die Mönche den idealen Raum für Medi-tation und stilles Gebet. Er besteht aus eleganten Arkaden die von fein gearbeiteten Säulen getragen werden. Die individuell gestalteten Kapitelle der Säulen sind reich mit Schnitzereien verziert. Sie zeigen florale Motive aus der Natur sowie figürliche Motive mit Szenen zu biblischen Geschichten oder mythologische Kreaturen.
Nach der Besichtigung Rückfahrt nach L’Aquila und gemeinsames Abendessen im Hotel.
7. Tag Marone-Tal
Sie starten den heutigen Ausflug erneut in Richtung Gran Sasso, doch diesmal geht es nicht hoch hinaus. Der 10 km lange Tunnel führt Sie in kurzer Zeit auf die andere Seite des Gebirgszuges. Hier öffnet er sich in das malerische und fruchtbare Marone-Tal.
Sie besichtigen die Kirche Santa Maria di Ronzano, die ursprünglich als Klosterkirche Teil eines Benediktinerstifts war. Auch hier zeigt sich der schlichte romanische Stil und lenkt die Aufmerksamkeit auf das imposante Hauptportal sowie innen auf die gut erhaltenen, kunstvollen Fresken aus dem 12. und 13. Jh., die die Wände schmücken.
Anschließend fahren Sie zur nahe gelegenen Kirche San Giovanni ad Insulam. Diese hat im Laufe der Jahrhunderte bereits mehrere Restaurierungen erfahren, um die Struktur und die künstlerischen Merkmale zu bewahren.
Am Nachmittag besuchen Sie das historische Städtchen Atri, das auf Grund seiner architektonischen Schätze zu den schönsten Städten der Abruzzen zählt. Sie besichtigen die Kathedrale Santa Maria Assunta und werden von den großartigen Renaissancefresken von Andrea de Litio beeindruckt sein. Diese sind in der Region eine echte Seltenheit.
Zurück im Hotel lassen Sie die zahlreichen Eindrücke der vergangenen Tage bei einem gemeinsamen Abendessen Revue passieren.
8. Tag L’Aquila – Rom – München – Köln
Mit vielen neuen Eindrücken heißt es heute Abschied nehmen von der zum Teil noch sehr ursprünglichen Bergregion. Transfer zum Flughafen Rom und Rückflug über München nach Köln.
Bildnachweis:
Aburzzen Corno Grande Gran Sasso CC0 at pixabay
Corfinio Basilica San Pelino CCBYSA4.0 Pietro at wikimedia.commons
Sulmona Confetti Archiv Dr.Christoph Hoellger
Celano Castello Piccolomini CCBYSA4.0 Sdijuno at wikimedia.commons
Arrosticini CCBYSA3.0 RaBoe at wikimedia.commons
LAquila Santa Maria in Collemaggio Archiv Dr. Christoph Hoellger
Campo Imperatore CC0 at pixabay
Nationalmuseum Chieti Krieger von Collemaggio Archiv Dr. Christoph Hoellger
Oratorium San Pellegrino1 Archiv Dr. Christoph Hoellger
Santa Maria di Ronzano Archiv Dr. Christoph Hoellger
Creative-Commons-Lizenzen: CC BY (Namensnennung) CC BY SA (Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
Höhepunkte
- Fachreiseleitung: Dr. Christoph Höllger, Historiker
- Komfortables Standorthotel der 4-Sterne-Landeskategorie in L’Aquila
- Kleine antike Dörfer mit versteckten Landkirchen
- Besuch der Landeshauptstadt L’Aquila mit dem Nationalmuseum und der außergewöhnlichen Kirche Santa Maria di Collemaggio
- Besichtigung der herrschaftlichen Burg Castello Piccolomini in Celano
- Die berühmte Statue des Kriegers von Capestrano im Archäologischen Nationalmuseum in Chieti
- Fahrt auf die Hochebene Campo Imperatore im Gran Sasso Gebirgsmassiv
- Die Mittelalterlichen Abteikirchen San Clemente in Casauria und San Giovanni in Venere
- Das römische Theater in Amiternum und die Ausgrabungsstätte Alba Fucens
- Grillbuffet bei „Rovo Carni“ mit Arrosticini und typischen Produkten aus der Region
Reiseverlauf
- Köln – Rom – L‘Aquila
- Kirchen und Paläste
- Aequer und Marser
- L‘Aquila
- Gran Sasso – Bominaco
- Chieti – San Giovanni in Venere
- Marone-Tal
- L’Aquila – Rom – München – Köln
Service
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Fachleitung
Dr. Christoph Höllger, HistorikerTermine
- 10.06.2025 – 17.06.2025